Endlich ist es soweit!
Am vergangenen Wochenende haben wir mit unserer Lieblingskamerafrau von fps Design den zweiten Team Lara Clip in den Kasten gebracht!
Zwei Laras und eine Kamerafrau
Es war ein ebenso produktives wie auch anstrengendes Wochenende für uns alle und wie immer haben wir auch diesmal wieder viel gelernt. Wie zuträglich ein zufällig am richtigen Fleck abgelegter Spiegel der Lichtsituation sein kann zum Beispiel. Oder auch, dass selbst das größte Apportiergenie mit 14 Jahren einfach mal in den Ruhestand gehen kann.
Wie ich sicher schon hier und da erwähnte, hat die Laus dass mit dem Alt werden immer beflissentlich auf später verschoben.
Als sie 12 war machte ich mir langsam Sorgen wieso sie nach dem ersten 8-12 Ballwürfen schon soviel Energie verloren hatte – und wurde von meinem Tierarzt entsetzt angeguckt, wie ich denn einen so alten Hund derartig über die Wiese hetzen könne!
Mir kam dass nicht gerade abwegig vor – schließlich waren Rennen und Apportieren immer der Laus größte Leidenschaft gewesen und sie wollte es auch einfach. Es erschien mir unsinnig ihr das Rennen zu verwehren, solange sie gesundheitlich in der Lage dazu war und Spaß daran hatte. Entsprechend achtete ich nun mehr darauf, wie weit ihre Kräfte reichten, änderte sonst aber nichts. Ich wollte die Laus ja nicht zu Tode langweilen.
Mit 13 Jahren bemerkte ich ihr Alter schließlich deutlich. Sie begann, uralte Regeln zu vergessen, der Körper wurde spürbar langsamer und die ganze Laus in sich sehr viel ruhiger.
Jetzt, mit 14, ist das Leben mit ihr ein ganz anderes.
Ein alter Hund öffnet einem die Augen für so vieles.
Laus im Morgenlicht
Früher habe ich diese Leute immer belächelt, die ihrem Hund an der Leine im Schneckentempo von A nach B hinterher gestapft sind. Heute stapfe ich selbst hinter einem Hund her, der ohne Leine aus reinem Ungeschick auf die Straße trappeln könnte, der mein Tempo einfach nicht mehr halten kann und dessen größtes Hobby nunmal das Schnüffeln an den unmöglichsten Orten geworden ist. Je kränker diese alte Dame ist, desto extremer auch die Notwendigkeit für Leine (80% Umkippsicherung, 20% „Hilfe wo seid Ihr alle ich renn einfach mal blind los und suche Euch!?“-Sicherung) und eigene Wege. Aktuell ist sie wieder gesund genug, um frei hinter mir her zu laufen – solange ich bei den Kleinstraßen und nah genug dran bleibe, um sie im Zweifelsfall aufzufangen bevor sie vom Fußweg stolpern kann. Aber weiter als einmal ums Haus kommen wir kaum noch. Falls sie nicht vorher schon umdrehen mag.
Trotz ihrer seit ein paar Monaten bestehenden Demenz, kommt sie, Medizin sei Dank, inzwischen geistig wieder recht gut mit. Sie kann sogar wieder auf Zuruf kommen. Das war eine ganze Weile lang undenkbar und wurde vom Paulsen entdeckt, als er es einfach mal wieder probiert hat. Ich bin so dankbar, dass ich von Anfang an mit Sichtzeichen gearbeitet habe – Geräusche dringen kaum noch zu ihr durch. Die Sichtzeichen versteht sie aber wieder sehr gut.

Jetzt sitze ich an Schnitt, Ton und Farbkorrektur, die Laus dagegen schläft selig. Sie frisst mal wieder schlecht und hat sich den Magen verdorben, aber immerhin frisst sie überhaupt. Wenn die Demenz doch einmal durchkommt und sie apatische Phasen hat, weiß ich inzwischen diese produktiv zu nutzen (zum Beispiel kann ich so Krallen schneiden üben ohne sie damit zu quälen). Die wichtigste Lehre der alten Lady für mich ist jedoch Geduld.
Egal ob das morgendliche Aufstehen oder das um die nächste Ecke biegen – mit so einem alten Körper braucht das alles seine Zeit.
Und die soll sie haben. Solange sie noch laufen kann, darf sie das auch langsam tun.

Apropos langsam:
Ich glaube, ich hab diesen Dreh über ein wenig langsamer gesprochen als beim letzten Mal. Meine Laus hat mir gezeigt wie das geht 😉
Die Laus liegt an Lara geschmust