Jeder Abschied bringt auch einen Neuanfang mit sich – und unserer fand in Münster statt.
Nach Beendigung meines Studiums war es an der Zeit auch mal für länger über den Hannoveraner Tellerrand zu schauen und so sind die kleine und die große Lara zum Arne Paulsen nach Münster gezogen.
Jeder Tag ist hier ein Sportprogramm für mich, denn die kleine Lara kommt die Treppen alleine nur noch im Flug herunter – Arthrose in allen vier Beinen macht Ihr das Klettern nicht leichter.
Das ist zwar anstrengend, erinnert mich auf der anderen Seite aber umso mehr an all die guten Seiten unseres Umzugs in die Fahrradhauptstadt.
Zu denen zum Beispiel die neue Aussicht gehört:

Fensterblick

Ausblick aus meinem Fenster. Foto von Lara

Ich war schon vorher oft hier zu Besuch, aber ohne das drängende Gefühl, ständig irgendeinen Zug erwischen zu müssen, ist Münster noch viel schöner als es sowieso schon ist.

Im September sind wir eingezogen – das sind schon stolze sieben Monate. Wo bleibt also unser nächstes Video?
Eine berechtigte Frage, die ich in Bälde hoffentlich mit einem „Hier, bitte“ beantworten kann 🙂

Bereits vor Beginn meines Bachelor-Semesters bekam die kleine Lara die Diagnose Krebs. Und der war in der ganzen Zeit natürlich auch nicht untätig. Eine Operation gab es vor dem Umzug, die insgesamt dritte folgte kaum dass wir uns hier heimisch gemacht hatten. Verbände wechseln kann ich inzwischen echt gut. Und die Laus hat sich daran gewöhnt auch längere Strecken mit dem Bus zurück zu legen. Vor und nach den Operationen konnten wir uns zum Glück ein Auto borgen – wir wohnen hier zwar schön aber nicht gerade zentral. Auf ihre alten Tage ist die kleine Lara ein halber Dorfhund geworden.

Laus im Bus

Auch mit dem in Münster üblichen Busverkehr kommt die Laus gut zurecht. Foto von Lara

Nach den Krebsoperationen gab es eine kurze Krankheiten-Sommerpause für uns – die wir natürlich konstruktiv genutzt haben 🙂
In 5 Minuten kommen wir von der Wohnungstür zu jedem unserer zwei Flüsse, und in der Werse konnte die Laus einem ihrer größeren Hobbys fröhnen – dem Schwimmen. Ich bin sehr froh dass sie das so gerne macht, denn so kann sie sich ohne größere Gelenkbelastung auspowern. Auch die Gefahr beim zackigen Abbiegen umzufallen ist beim Schimmen doch deutlich verringert, weshalb ich diese Vorliebe von ihr fördere.

Wasserratte

Alles ist besser wenn man dabei schwimmen kann. Foto von Lara

Allzu lange konnte sie aber doch nicht ohne unangenehme Tierarztbesuche und fing sich prompt etwas ein das meine Haus- und Hof TFA sofort als Vestibulärsyndrom erkannte und unser Tierarzt Gehirnhautentzündung nannte. Was es am Ende war ist mir persönlich egal, aber es war für die kleine Laus sehr unangenehm und sie musste über viele Wochen Antibiotika nehmen.
Den Kopf gerade halten, sicher stehen oder hocken war nicht drin, ständig kippte sie so halb um. Die Leine auf dem Bild diente nicht der Befestigung des Hundes an mir, sondern dem Auffangen wenn sie mal wieder den Boden unter den Füßen verlor.

Laus mit Vestibulärsyndrom

Sieht niedlich aus, ist aber echt doof: Schwindel im Kopf. Foto von Lara

Aber auch das haben wir überstanden. Und neben all den größeren und kleineren Kämpfen haben wir hier auch viel gewonnen:

Zum Beispiel den fünften Platz beim Entenrennen!

Hund mit Ente, im Hintergrund: Enten.

Hund mit Ente, im Hintergrund: Enten. Foto von Lara

Hätte es keine unserer offiziellen Enten ins Ziel geschafft hätten wir zur Not die Laus mit ihrer rosa Ente losschicken können.

Einen weiteren Vorteil unserer neuen Nachbarschaft sieht man hier: Sie ist voller Sonne, Bäume und Viecher 🙂

Hund in der Sonne

Sonnenstrecke mit Sonnenpferden. Foto von Lara

Außerdem haben wir einige neue Freundschaften schließen können. Mein neuer bester Freund (gleich nach meinem Schotten) ist ein Widder. Er kommt auf Zuruf und folgt mir immer den Zaun entlang, in der Hoffnung dass ich doch noch ein wenig mehr Zeit habe um ihn zu kraulen.

Mein Widder-Kumpel: Geht besser bei Fuß als mein Hund und liebt es gestreichelt zu werden.

Mein Widder-Kumpel: Geht besser bei Fuß als mein Hund und liebt es gestreichelt zu werden. Foto von Lara

Fotogen ist der Kraftklotz auch. Seine First Lady ist auch oft mutig genug um sich streicheln zu lassen, so versessen darauf wie er ist sie aber nicht.

Die Schafe freuen sich auch immer über die kleine Lara.

Die Schafe freuen sich auch immer über die kleine Lara. So richtige Begeisterung kommt von ihr aber nicht. Von wegen Hütehund 😉 Foto von Lara

Erwähnte ich übrigens schon dass die kleine Lara, kaum einen Monat nach meinem Kirchenaustritt, zum Glauben gefunden hat? Ihr aktueller Lieblingsweg führt auf die Kirchwiese – und davon am liebsten gar nicht wieder runter. Ein paar Tage lang haben wir uns ausschließlich über den Kirchplatz bewegt, so vernarrt war sie.

Wartet vor der Kirche auf Gott: Die kleine Lara

Wartet vor der Kirche auf Gott: Die kleine Lara. Foto von Lara

Zu guter Letzt noch zwei Fotos von Gestern. Wir hatten nach meinem Welpenshooting eine wunderbare Sonnenrunde in Richtung der -leider gerade brach liegenden- Schafswiesen. Diese zwei Portraits (die uns beide ganz hervorragend beschreiben) sind dabei herausgekommen.

Derps

Hält mich zu recht für albern: Lara vom Ihlpol. Foto von Lara


Sonnenselfie

Beste Münstersonne. Foto von Lara

Damit ist unser Münster-Bann jetzt offiziell gebrochen.
Möge das Training beginnen 🙂